Bryce Canyon Wanderung Peekaboo Loop - Südwesten der USA Winter 2014

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Navajo und Peekaboo Loop -
In jeder Hinsicht atemberaubend
Im Dezember 2004 fallen die Temperaturen am Bryce Canyon in der Nacht und am frühen Morgen unter -20° C (-4° F).
Am 15. November 2014 zeigt das Thermometer am Morgen -6° C (21,2° F) und es ist noch immer noch bewölkt und genau so windig wie am Vortag.
Trotzdem starten wir um 9:20 Uhr am 2.538 m (8.300 ft.) hoch gelegenen Sunset Point zu unserer dreistündigen Wanderung zum Peekaboo Loop. Auf dieser Höhe steht nur noch 70 % des Sauerstoffs zur Verfügung. Der Bryce Canyon ist also in jeder Hinsicht atemberaubend. Mir bleibt heute tatsächlich ein wenig die Luft weg. Es ist unsere erste Wanderung und ich muss mich erst wieder an den Rucksack gewöhnen. Zum Glück lässt der eiskalte Gegenwind, gegen den wir am Rim ankämpfen müssen, im windgeschützten Canyon nach.
Der Weg ist technisch einfach, aber vor allem am Anfang ziemlich steil und es geht auch im Canyon bergauf und bergab. Teilweise ist der Trail auch von Schnee oder Reif bedeckt. Ein kurzes vereistes Stück können wir mühelos umgehen. Bei einer kurzen verschneiten und etwas glatten steilen Passage taste ich mich einfach an den Felsen entlang.
Wenig später sehe ich im Schnee die Inschrift „OUI" (französisch für JA) und kurz darauf „NON!" (französisch für NEIN!)
Was jetzt? Ja oder Nein? Definitiv JA!!!
Die seltsamen Inschriften - oder vermutlich eher meine vorherigen Probleme mit den winterlichen Bedingungen - bringen mich ein wenig ins Grübeln. Ich überlege einen Augenblick, dass wir besser den deutlich kürzeren und flacheren Queensgarden Trail hätten gehen sollen.
550 Fotos in 3:20 Stunden
Im Peekaboo Loop mit seinen besonders bizarren Felsnadeln, der Wall of Windows gegen strahlend blauen Himmel und den Ausblicken auf die Schnee bedeckten Gipfel in der Ferne denke ich nur noch an eines: Staunen und Fotografieren. Obwohl wir schon so oft hier waren, fasziniert uns dieses einzigartige Gebiet immer wieder. 550 Bilder in knapp 3,5 Stunden sagen mehr also viele Worte. Unser Rekord liegt bei 800 Fotos in fünf Stunden im Juni 2007.

Nach über 10 Jahren wieder kompletter Navajo Loop möglich

Den Queensgarden Loop gehen wir nicht mehr. Das wäre heute einfach zu viel. Dafür können wir erfreulicherweise endlich wieder den kompletten Navajo Loop gehen, der über zehn Jahre zur Hälfte gesperrt war.
Bis Mittag treffen wir nur ca. 20-30 andere Wanderer an. Ab Mittag herrscht fast so viel Andrang wie im Sommer und Nur tragen heute alle dicke Jacken mit Kapuze statt der üblichen Shorts und T-Shirts, bei 6° C (42,8° F) im Schatten und maximal 12° C (53,6° F) in der Sonne. Am Rim weht immer noch ein eiskalter Wind.
Manfred geht noch einmal kurz in den Canyon, um einige Fotos von Formationen zu machen, die am Morgen im Schatten lagen. Ich bleibe bei unseren Wanderrucksäcken und beobachte die vielen Naturfreunde,  die zum Rim eilen, um den Ausblick auf den Bryce Canyon zu genießen.

Nur ein halber Liter Wasser in drei Stunden

Wir wollen nach der anstrengenden Tour erst einmal einen kleinen Imbiss genießen. Genau genommen haben wir den dringend nötig, weil wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben. Als ich unsere Rucksäcke auspacke, wird mir bewusst, dass wir auch fast nichts getrunken haben. Im Sommer wäre das fatal. Im Winter geht es einfach nur auf die Performance. Der Rucksack wird natürlich auch nicht leichter, wenn man die vollen Flaschen nicht leer kriegt.
Die Wanderung im Bryce Canyon gehört trotzdem wieder zu den Höhepunkten unserer Reise.
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