Fluch der Technik - Südwesten der USA Winter 2014

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Bright Angel Lodge - Fluch der Technik
Im unserem rustikalen Zimmer in der Bright Angel Lodge gehen die Probleme weiter. Wir kommen nicht ins Internet. Das WiFi scheint zu funktionieren, aber wir können keine einzige Website aufrufen. Normalerweise könnten wir auch mal ein oder zwei Tage aufs Internet verzichten. Aber Manfreds Kreditkarte wurde kopiert und die komplette Kommunikation mit unserer Bank läuft vorerst über E-Mail. Normal sollte es keine Probleme mehr geben, weil wir die Karte sperren lassen haben. Aber wir würden trotzdem gerne checken, ob alles passt. Und dafür müssen wir ins Internet.
Also gehen wir mit dem Laptop in die Lobby. Nachdem an der Rezeption immer noch Hochbetrieb herrscht, fragen wir am Bell Desk nach. Der freundliche Angestellte sagt zwar sofort, dass er nicht viel von Computern versteht. Er zeigt sich aber sehr hilfsbereit und ruft schließlich beim Provider an, nachdem wir auch nach einem Neustart des Laptops nicht online gehen können.
Mittlerweile ist es kurz vor 16 Uhr. Kurz nach 17 Uhr ist Sonnenuntergang. Es nervt mich zunehmend, dass ich mich ausgerechnet am Grand Canyon mit IT-Problemen rum schlagen muss. Das mache ich den Rest des Jahres beruflich, allerdings mit einem anderen Schwerpunkt. Für Netzwerk- und andere Verbindungsprobleme sind eher meine Kollegen zuständig.
Die Geräuschkulisse in der Lobby und die Tatsache, dass wir mit einem deutschen System arbeiten und der Kollege am anderen Ende der Leitung mit einem amerikanischen, machen die Verständigung ziemlich mühsam. Der freundliche Herr vom Bell Desk registriert meine zunehmende Frustration und bietet an, für mich zu „übersetzen". Er erklärt dem IT-Spezialisten am Telefon sofort, dass er nicht vom Fach ist. Er ist zwar „fasziniert von dem Zeug" (also Computer und so), aber froh, wenn er nichts damit zu tun hat. Deswegen arbeitet er am Grand Canyon. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Nachdem alle Tipps vom Experten nicht weiter helfen, geben wir nach einer gefühlten halben Stunde auf. Später am Abend schafft Manfred es irgendwie, ins Internet zu kommen. Wir wissen bis heute nicht, warum es plötzlich geht – ohne die eigentlich erforderliche Anmelde-Maske mit Name und Zimmernummer. Aber irgendwie kommt er rein. Auch am nächsten Tag haben wir freien Zugriff aufs Internet.
IT ist und bleibt ein Gebiet der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten... Fluch der Technik...
Oder wie ich immer gerne zu sagen pflege: Im nächsten Leben lerne ich was Gescheites.
Vielleicht arbeite ich dann auch am Grand Canyon...
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